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Zivilgesellschaft und EntscheidungsträgerInnen diskutieren inter-ethnische Beziehungen und den sozialen Zusammenhalt in Moldau

Am 5. März 2019 fand in Chisinau der Midterm-Dialog­workshop im Rahmen des Projekts “Förderung des zivil­ge­sell­schaft­lichen und inter-ethni­schen Dialogs in der Republik Moldau im Kontext der EU-Assozi­ierung” (CIVID) statt. Rund 45 Teilnehmer, darunter Vertre­te­rInnen ethni­scher Minder­heiten, Aktivis­tInnen der Zivil­ge­sell­schaft, Journa­lis­tInnen, Exper­tInnen und politische Entschei­dungs­trä­ge­rInnen nahmen an der Veranst­latung zum Thema “Inter-ethnische Bezie­hungen und sozialer Zusam­menhalt in der Republik Moldau” teil.

Nach der Begrüßung und einer Vorstellung der bishe­rigen Projekt­ak­ti­vi­täten durch die Projekt­partner präsen­tierte Ewa Chylinski vom European Centre for Minority Issues (ECMI), ihre Vorschläge zur Schaffung eines insti­tu­tio­nellen Rahmens zur Förderung harmo­ni­scher inter­eth­ni­scher Bezie­hungen und zur Sicher­stellung der Einbe­ziehung aller Minder­heiten, basierend auf Erfah­rungen aus anderen Ländern. Im Anschluss stellten die Projekt­ex­perten die wichtigsten Ergeb­nisse und Empfeh­lungen der voran­ge­gan­genen Dialog­ver­an­stal­tungen in den Themen­be­reichen soziale Rechte, wirtschaft­liche Entwicklung, Bildung und Medien, sowie Assozi­ie­rungs­ab­kommen mit der EU vor. In der anschlie­ßenden Diskussion mit den Teilneh­me­rInnen wurden diese Themen und Empfeh­lungen kritisch disku­tiert und weitere Vorschläge erarbeitet. Die Teilneh­me­rInnen schlugen vor, die Geschäfts­ord­nungen von Anbietern öffent­licher Leistungen wie der öffent­lichen Verwaltung, Gesund­heits- und Sozial­diensten zu überar­beiten, um den Zugang zu Dienst­leis­tungen für alle Bürge­rInnen unabhängig von ihrer ethni­schen Herkunft zu gewähr­leisten. Die Schaffung von Medien­ver­bänden, die für Minder­hei­ten­be­lange sensi­bi­li­siert sind, eine mögliche Prinzipien-Charta für die Medien in Bezug auf die Bericht­erstattung über ethnische Minder­heiten sowie der Vorschlag, Verei­ni­gungen von NGOs zur Überwa­chung und Sanktio­nierung diskri­mi­nie­render Rhetorik und Hassrede zu bilden, gehörten ebenfalls zu den geäußerten Vorschlägen.

Der Zusam­menhang zwischen der Gewähr­leistung der sozialen und bürger­lichen Rechte aller Bürge­rInnen und dem sozialen Zusam­menhalt in der Republik Moldau, die nächsten Maßnahmen, mit denen sich eine neue Regierung befassen sollte, sowie Möglich­keiten, die Umsetzung des Aktions­plans zur Stärkung der inter-ethni­schen Bezie­hungen weiter zu unter­stützen, waren zentrale Themen des Abschluss­panels. Die Redne­rInnen betonten die Notwen­digkeit, Minder­hei­ten­fragen in den politi­schen Diskurs einzu­be­ziehen und die politische Instru­men­ta­li­sierung der gesell­schaft­lichen Trenn­linien zu verhindern, sowie die Notwen­digkeit, diskri­mi­nie­rende Rhetorik zu sanktio­nieren. Die Projekt­partner betonten, dass das CIVID-Projekt darauf abziele, genau diese Einbe­ziehung von Minder­hei­ten­fragen in die politische Agenda und die öffent­lichen Diskurse zu erreichen, und dass man in dieser Hinsicht durch die vielfäl­tigen Projekt­ak­ti­vi­täten, einschließlich öffent­licher Konfe­renzen, Dialog­ver­an­stal­tungen und Fernseh­de­batten, bereits erheb­liche Fortschritte erzielt habe.

Das Projekt “Förderung des zivil­ge­sell­schaft­lichen und inter-ethni­schen Dialogs in der Republik Moldau im Kontext der EU-Assozi­ierung” (CIVID) wird vom Institut für Europäische Politik (IEP) in Zusam­men­arbeit mit unseren moldaui­schen Partnern, dem Institute for European Policies and Reforms (IPRE) und dem Institute for Strategic Initia­tives (IPIS) durch­ge­führt und vom Auswär­tigen Amt unterstützt.


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