Zwischen Wissenschaft und Politik: VertreterInnen ukrainischer Think-Tanks besuchen Berlin
Zwischen dem 04. und 09. Juni 2018 hat die Studienreise „Zwischen Wissenschaft und Politik: Die Rolle staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen in Deutschland” im Rahmen des Projektes “Platform for Analytics and Intercultural Communication” (PAIC) stattgefunden. Acht ExpertInnen von ukrainischen Think-Tanks, NROs und Forschungsinstituten besuchten Berlin und hatten die Möglichkeit, sich vertieft mit der Rolle von Forschung und wissenschaftlicher Arbeit in der politischen Landschaft Deutschlands auseinanderzusetzen. Neben diesem vertieften Einblick in das deutsche Forschungssystem war der Ausbau von Kooperationssträngen zwischen ukrainischen und deutschen ExpertInnen Ziel der Studienreise.
Nach der offiziellen Begrüßung an unserem Institut durch unsere Direktorin Dr. Katrin Böttger, stellten die TeilnehmerInnen die zuvor in den PAIC-Workshops entwickelten Policy Briefs vor, die sich mit der EU-Assoziierung der Ukraine, der Reform des öffentlichen Dienstes sowie der Dezentralisierung beschäftigten. Anschließend konnten sie im Kolloquium-Format diskutieren und die Erkenntnisse in ihre Publikationen einfließen lassen.
Ein großer Schwerpunkt der Studienreise lag auf Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Arbeit von politischen Stiftungen und einzelnen Forschungsinstituten. So besuchten unsere Gäste die Heinrich-Böll-Stiftung, die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), den Grassroots-Think-Tank Polis180 sowie das Zentrum Liberale Moderne (LibMod). Im Rahmen der Treffen konnten unsere Gäste mehr über die Rolle deutscher Organisationen bei der Beratung von politischen EntscheidungsträgerInnen, interdisziplinären Forschungsarbeit, Förderung junger NachwuchswissenschaftlerInnen und erfolgreichen Kommunikation von Forschungsergebnissen erfahren und sich über die Wahrnehmung der Ukraine in Deutschland austauschen. Einen umfangreichen Einblick in den Ukraine-Diskurs in Deutschland lieferte zudem die Fishbowl-Diskussion „Hand in Hand auf schmalem Grat. Welche Folgen hat das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine?“, die an der Europäischen Akademie Berlin (EAB) stattfand. Abgerundet wurde das Programm durch den Austausch mit VertreterInnen des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages über die Rolle unabhängiger wissenschaftlicher Arbeit für die alltägliche Arbeit einer/s Parlamentsabgeordneten sowie für die Politikgestaltung in Deutschland.
Am letzten Tag der Studienreise hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit an der PAIC-Konferenz „Die EU und die Ukraine: Wie kann die Zusammenarbeit und der Reformkurs nachhaltig gestaltet werden?“ teilzunehmen. Schwerpunkte der Konferenz lagen auf den Entwicklungen der EU-Ukraine-Beziehungen sowie den sozio-politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Ukraine seit dem Euromajdan.
Die Studienreise fand im Rahmen des Projektes „Platform for Analytics and Intercultural Communication“ (PAIC) statt, welches die Förderung der ukrainischen Think-Tank-Szene und des Austausches zwischen deutschen und ukrainischen Forschungsinstitutionen vorsieht. Das Projekt wird vom Institut für Europäische Politik (IEP, Berlin) in Zusammenarbeit mit der International Renaissance Foundation (IRF, Kiew) der Ilko Kucheriv Democratic Initiatives Foundation (DIF, Kiew) und der Denkfabriken-Initiative think twice UA (Kiew) mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes durchgeführt.