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Deutsch-Nordisch-Baltische Einschätzungen zur Gestaltung der Zukunft Europas

Foto: Unsplash

Das europäische Projekt wird zukunfts­fähig bleiben, solange die EU verän­de­rungs­fähig ist. Gemeinsam haben Expert:innen während des 13. Deutsch-Nordisch-Balti­schen Forums Lösungen zur EU in der Welt, ihre Werte und Nachhal­tigkeit sowie die Zukunfts­kon­ferenz diskutiert.

Wie können wir gemeinsam die Zukunft der Europäi­schen Union gestalten? Über die Rolle der EU in der aktuellen Weltordnung, ihre demokra­ti­schen Werte, die Konferenz zur Zukunft Europas sowie über nachhaltige Gesell­schaften haben sich Expert:innen aus Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Schweden ausgetauscht.

Ein Haupt­problem ist das fehlende Vertrauen zwischen und in den Mitglied­staaten selbst, welches gemeinsame Entschei­dungen — z.B. in Form einer quali­fi­zierten Mehrheit — in der Außen­po­litik behindert. EU-Mitglieder müssen überlegen, wie sie ihre strate­gische Autonomie gegenüber den USA und NATO in der Vertei­di­gungs­po­litik anwenden möchten. Die EU kann die NATO nicht ersetzen, sondern nur komple­mentär sein.

Des Weiteren liegt eine der größten Stärken der EU in ihrer norma­tiven Macht. Die Werte, die in unserem alltäg­lichen Leben verankert sind, machen das EU-Projekt resili­enter. Aller­dings müssen EU-Insti­tu­tionen insbe­sondere mit Blick intern auf Polen und Ungarn sowie extern auf Belarus diese demokra­tische Grundlage aktiv verteidigen.

Zudem hindert die geringe mediale Reich­weite der Konferenz zur Zukunft Europas ihren Nutzen und Effek­ti­vität. Auch nach dem geplanten Ende der Konferenz im Frühjahr 2022 muss die EU Wege finden, um Bürger:innen besser in die Entschei­dungs­pro­zesse einzubinden.

Zuletzt wird die variie­rende Wahrnehmung des Klima­wandels in den Mitglied­staaten die EU in den kommenden Jahren beschäf­tigen. Um EU-Bürger:innen von den Trans­for­ma­tionen des European Green Deals zu überzeugen, sollte eine, an lokale Umstände angepasste, Kommu­ni­kation sowie ein Policy Mix zwischen supra­na­tio­naler und natio­naler Ebene zum Einsatz kommen.

Das 13. Deutsch-Nordisch-Baltische Forum wurde mit der freund­lichen Unter­stützung des Auswär­tigen Amtes und in Zusam­men­arbeit mit dem Latvian Institute of Inter­na­tional Affairs (LIIA) organisiert.