IEP-Workshop zu interkultureller Kompetenz mit SchülerInnen der Ukrainian Leadership Academy
Am 17. Mai 2017 hat das Institut für Europäische Politik (IEP) 20 SchülerInnen der „Ukrainian Leadership Academy“ aus Kiew zu einem Workshop zu interkultureller Kompetenz empfangen.
Das Ziel der “Ukrainian Leadership Academy” ist es, ukrainischen AbiturientInnen eine alternative Bildungsform im Rahmen eines 10-monatigen Programms zu ermöglichen und sie als künftige Führungskräfte auszubilden. Das Konzept stammt aus Israel und wird in der Ukraine hauptsächlich von der amerikanischen Organisation „Western NIS Enterprise Fund“ sowie von anderen internationalen und ukrainischen Förderern unterstützt.
Das Treffen in Berlin erfolgte in Form eines interaktiven Workshops zum Thema „Interkulturelle Kompetenzen als Bestandteil einer erfolgreichen Kommunikation“, und wurde von Ljudmyla Melnyk, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IEP durchgeführt. Das Ziel des Workshops bestand darin, die interkulturelle Sensibilität der AbsolventInnen zu fördern, und einen konstruktiven Umgang mit kultureller Vielfalt zu ermöglichen.
„Pünktlichkeit, Philosophie, Individualismus, Vielfalt, Würstchen, Bier aber auch fehlender Humor und Kälte“ und vieles mehr wurden von den jungen UkrainerInnen als erste Assoziationen mit Deutschland genannt. Ihr eigenes Land dagegen wurde mit Wörtern wie „Kreativität, Tradition, Gastfreundschaft, Start-Ups und Unpünktlichkeit“ beschrieben. Es ist essentiell, den Jugendlichen Denkweisen, die auf Klischees beruhen, vor Augen zu führen und sie dafür zu sensibilisieren. In der Diskussion äußerten mehrere TeilnehmerInnen die Meinung, dass sie vor ihrem Berlin-Aufenthalt eine ganz andere Vorstellung von Deutschland hatten. Nach dem Besuch hätte sich ihre Wahrnehmung des Landes gewandelt und die jungen UkrainerInnen äußerten den Wunsch, das Land und seine Kultur besser kennenzulernen.
Im Rahmen des Workshops stellte sich heraus, dass die Berücksichtigung interkultureller Unterschiede und des Gesamtkontextes sehr wichtig sind, um mögliche Barrieren frühzeitig zu erkennen und dagegen zu steuern. Dadurch fällt es auch leichter, die Ursache für einige zwischenmenschliche Probleme aufzuspüren und sie zu lösen, wenn man sich zuvor der interkulturellen Unterschiede bewusst ist. So wird zum Beispiel in der Ukraine eine kurzfristige Planung bevorzugt, in Deutschland dagegen eine langfristige, bei der man mehrere Monate im Voraus plant. Ohne dieses Wissen können Missverständnisse entstehen, die die Kommunikation erschweren“, sagt Ljudmyla Melnyk.
Der IEP-Workshop markierte auch das Ende des dreitägigen Aufenthalts der „Ukrainian Leadership Academy“ in Berlin. Die Reise wurde anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union organisiert.