Regionaler Dialog zu interethnischen Beziehungen und sozialem Zusammenhalt in der Republik Moldau
Am 29. und 30. November 2018 fand der erste von zwei regionalen Dialogen zu den interethnischen Beziehungen und zum sozialem Zusammenhalt in der Republik Moldau des CIVID-Projekts in Vadul lui Voda statt. An der Veranstaltung nahmen junge Menschen, ExpertInnen der Zivilgesellschaft, VertreterInnen von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie BeamtInnen aus verschiedenen Regionen und ethnischen Gruppen teil. Ziel der Veranstaltung war es, eine Diskussion darüber anzuregen, wie der Dialog zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen gestärkt und Verbesserungen der Lebensbedingungen in der Republik Moldau erzielt werden können. Insgesamt 35 TeilnehmerInnen diskutierten im Worldcafé-Format Herausforderungen und Lösungsvorschläge für die Bereiche Bildung, Medien, soziale Rechte und wirtschaftliche Entwicklung.
Zu den Empfehlungen gehörten u.a. die folgenden:
- Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung: Schaffung von Zentren zur Entwicklung regionaler unternehmerischer Fähigkeiten; Einrichtung freiwilliger rumänischer Sprachlernzentren in den Regionen; Entwicklung der Tourismusinfrastruktur; Praktika für junge Menschen in verschiedenen Regionen des Landes; Entwicklung lokaler und regionaler Marken.
- Medienbildung: Verbesserung der Finanzierung nationaler/regionaler Medien sowie von Fernsehprogrammen zur Förderung des interkulturellen Dialogs mit Untertiteln; Aufklärung der Jugendlichen darüber, wie sie zuverlässige Informationen im Internet finden, mit Fake News umgehen und kritisches Denken entwickeln können; Übersetzung von Webseiten in Minderheitensprachen; Entwicklung kurzer Videos über Minderheitenrechte und Präsentation von Erfolgsgeschichten von Minderheitenvertretern.
- Soziale Aspekte: Benachteiligte Gruppen und verschiedene ethnische Gruppen leiden unter Stereotypisierung; ethnische Segregation führt zu einer erhöhten Intoleranz in der Gesellschaft; Sprachbarrieren bestehen und verhindern zum Teil den Zugang zu Sozial-/Gesundheitsdiensten; die Lehrmethoden müssen angepasst werden, um Rumänisch als Fremdsprache für Minderheiten zu unterrichten; Sprachkurse sollten zur Vorbereitung auf den öffentlichen Dienst angeboten werden.
- EU-Assoziierungsprozess: Das EU-Moldau Assoziierungsabkommen wird teilweise als geopolitisches Dokument wahrgenommen, von anderen als Reformprogramm; es besteht Bedarf an besserer öffentlicher Information (auf Russisch) über das Abkommen, um Fehlinformationen zu bekämpfen; mehr Druck der Zivilgesellschaft auf politische Parteien um populistische und demagogische Rhetorik zu verhindern; der Prozess der Umsetzung des Assoziierungsabkommens sollte beschleunigt werden, da es allen moldauischen BürgerInnen gleiche Rechte bietet.
Der regionale Dialog ist Teil des Projekts “Förderung der Zivilgesellschaft und des interethnischen Dialogs in der Republik Moldau im Rahmen des EU-Assoziierungsprozesses (CIVID)”, das das Institut für Europäische Politik in Partnerschaft mit dem Institute for European Policies and Reforms (IPRE) und dem Institute for Strategic Initiatives (IPIS) durchführt. Das Projekt wird mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes durchgeführt.
Weitere Informationen zum CIVID-Projekt finden Sie hier.
Pressemitteilung unseres lokalen Partners IPRE hier.