Politikwechsel mit Ansage – Ursachen und Hintergründe des Wahlerfolgs der Populisten in Italien
Die Tage nach den italienischen Parlamentswahlen vom 4. März 2018 waren von alarmistischen Schlagzeilen in der deutschen und internationalen Presse geprägt. Manch einer sehnte sich unter den neuen Umständen sogar den bisher als enfant terrible der italienischen Politik berüchtigten früheren Ministerpräsidenten Berlusconi zurück. Der Wahlausgang ist jedoch vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Einstellung der italienischen Wählerschaft zur Europäischen Union keineswegs überraschend: Er spiegelt die Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation, den Ruf nach mehr Freiraum für nationale Regierungen und einem sozialen Europa wider, der von Brüssel lange unterschätzt wurde.
Im vorliegenden Research Paper betrachten Prof. Dr. Alexander Grasse und Dr. Jan Labitzke, Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen und Netzwerk „Politische Italienforschung“ (pifo.eu), den italienischen Wahlkampf, dessen Hintergründe und das unmittelbare Ergebnis des Urnengangs vom 4. März 2018.