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Jahrbuch der Europäischen Integration 2018

Das Jahrbuch der Europäi­schen Integration 2018 des Instituts für Europäische Politik erscheint tradi­ti­ons­gemäß im Dezember 2018. Seit 1980 dokumen­tiert und bilan­ziert es zeitnah und detail­liert den europäi­schen Integra­ti­ons­prozess. Entstanden ist in 38 Jahren eine einzig­artige Dokumen­tation der europäi­schen Zeitge­schichte. Das „Jahrbuch der Europäi­schen Integration 2018“ führt diese Tradition fort. In über 100 Beiträgen zeichnen die Autorinnen und Autoren in ihren jewei­ligen Forschungs­schwer­punkten die europa­po­li­ti­schen Ereig­nisse des Berichts­zeit­raums 2017/18 nach und infor­mieren über die Arbeit der europäi­schen Insti­tu­tionen, die Entwicklung der einzelnen Politik­be­reiche der EU, Europas Rolle in der Welt und die Europa­po­litik in den Mitglied­staaten und Kandidatenländern.

Mit einer ambitio­nierten Rede zur Zukunft der Europäi­schen Union hat Frank­reichs Staats­prä­sident Emmanuel Macron am 26. September 2017 der Reform­de­batte einen visio­nären Impuls verliehen. Macrons Rede an der Pariser Sorbonne-Univer­sität kurz nach den Wahlen zum Deutschen Bundestag richtete sich auch an den politi­schen Partner in Berlin und suchte den Schul­ter­schluss zur Reform der EU. Nach einer langwie­rigen Regie­rungs­bildung in Deutschland reagierte die wieder­ge­wählte deutsche Bundes­kanz­lerin Angela Merkel im Juni 2018 auf die Reform­vor­haben aus Paris. Somit werden aktuell Reform­ideen für einen eigenen Haushalt für die Eurozone, die Stärkung der sozialen Dimension der europäi­schen Integration, die Weiter­ent­wicklung des Europäi­schen Stabi­li­täts­me­cha­nismus zu einem Europäi­schen Währungs­fonds sowie die Schaffung einer Europäi­schen Armee zwischen Paris und Berlin diskutiert.

Trotz dieser Reform­im­pulse bewertet Werner Weidenfeld in seiner Bilanz die europäische Tages­po­litik als weiterhin vom Krisen­ma­nagement erfasst. Heraus­for­de­rungen wie die neue populis­tische und gleich­zeitig europa­skep­tische Regierung des Gründungs­mit­glieds Italien, die weiterhin stockende Reform des Gemein­samen Europäi­schen Asylsystems und die Verhand­lungen zum erstma­ligen Austritt eines Mitglieds aus der EU würden von der wichtigen Aufgabe, Europas Seele zu suchen, ablenken. Dabei unter­streicht Weidenfeld die Wichtigkeit, die strate­gische Sprach­lo­sigkeit in Europa zu überwinden.

Den Verhand­lungen zum Austritt des Verei­nigten König­reichs aus der EU widmet das Jahrbuch erneut einen eigenen Beitrag. Über zwei Jahre nach dem Austritts­re­fe­rendum zeichnet sich bei den Verhand­lungen erst im November 2018 eine Einigung ab. Essen­tielle Fragen wie die künftigen Bezie­hungen zwischen der EU und dem Verei­nigten König­reich, aber vor allem die Verhin­derung einer befes­tigten Grenze auf der irischen Insel, die den fragilen Frieden zwischen Nordirland und der Irischen Republik gefährden würde, stellen die größten Hürden für den Austritt des Verei­nigten König­reichs aus der EU dar.

In Brüssel selbst wirken sich Tendenzen der Desin­te­gration und Abbau­fle­xi­bi­li­sierung immer wesent­licher auf das Gleich­ge­wicht zwischen den EU-Insti­tu­tionen aus, wie Darius Ribbe und Wolfgang Wessels in ihrem Beitrag über die Europa­po­litik in der wissen­schaft­lichen Debatte feststellen.

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Die Jahrbücher und damit über drei Jahrzehnte europäi­scher Zeitge­schichte stehen zudem unter Wissen Europa online zur Verfügung. Das „Jahrbuch der Europäi­schen Integration“ ist ein Projekt des Instituts für Europäische Politik, Berlin, das in Koope­ration mit dem Centrum für angewandte Politik­for­schung der Univer­sität München (C.A.P.) und des Centre for Turkey and European Union Studies (CETEUS) der Univer­sität zu Köln verwirk­licht wird.


Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld/Prof. Dr. Wolfgang Wessels (Hrsg.):

Jahrbuch der Europäi­schen Integration 2018,

Nomos Verlag, Baden-Baden, 2018, 548 S., brosch., ca. 84,- Euro

ISBN 978–3‑8487–5001‑6

Im Nomos-Shop bestellbar.


Das „Jahrbuch der Europäi­schen Integration“ wird vom Auswär­tigen Amt gefördert. Für die Inhalte zeichnet alleine das IEP verantwortlich.