PAIC-Workshop in Lwiw mit VertreterInnen ukrainischer Think Tanks zum Thema „Professional Scientific Standards and Policy Analysis“
Vom 21. bis 22. September 2017 führten wir im Rahmen des Projekts „Platform for Analytics and Intercultural Communication“ (PAIC) erstmals einen Workshop zum Thema „Professional scientific standards and Policy Analysis“ für VertreterInnen ukrainischer Think Tanks in Lwiw durch.
Die 16 TeilnehmerInnen des Workshops waren Repräsentanten von Think Tanks, die in den Bereichen Soziales, Innen- und Außenpolitik arbeiten und deren Organisationen sowohl in der ukrainischen Hauptstadt Kiew als auch in den Regionen ansässig sind. Unter Führung der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Ljudmyla Melnyk vom IEP und Oksana Huss, Doktorandin am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und Mitgründerin der internationalen Initiative zur Korruptionsforschung (ICRnetwork), sowie Andrii Sukharyna, Politischer Analyst der Ilko Kucheriv Stiftung für demokratische Initiativen, zielte der Workshop auf den nachhaltigen Ausbau und die Vertiefung von Kompetenzen in den Bereichen Policy Analysis und Interkulturelle Kommunikation.
Der zweitägige Workshop begann mit einer Einführung in das Thema des akademischen Arbeitens mit einer Einheit zu Forschungsarbeit und Politikfeldanalyse, um das Formulieren von Forschungsfragen und ‑konzepten zu trainieren. Die zweite theoretische Einheit behandelte methodologische Herangehensweisen und die Grundprinzipien wissenschaftlicher Ethik.
Besonderes Interesse zeigten die TeilnehmerInnen für die praktischen Einheiten des Tages, die aus Workshops zu kritischer Diskussion wissenschaftlicher Publikationen und ihrer Präsentation bestanden. Eine weiterführende Vertiefung dieser Themen — insbesondere zur Struktur von Argumentationen — ist für folgende Workshops eingeplant und soll im auf diesen aufbauenden Workshop berücksichtigt werden.
Der zweite Tag des Workshops widmete sich im ersten Teil des wissenschaftlichen Schreibens, der Struktur und des inhaltlichen Aufbaus von Publikationen und der Beweisführung. Auch das Definieren von Zielgruppen im Rahmen von Interessenvertretung wurde thematisiert. Der Schwerpunkt des zweiten Tages lag auf der Aufbereitung und Kommunikation der Arbeit der Think Tanks. Dazu stellte Ljudmyla Melnyk die Studie „Denkfabriken in Deutschland und der Ukraine: Unterschiede und Perspektiven für die Zusammenarbeit“ vor, auf deren Basis die professionelle und effektive Kommunikation mit ausländischen Zielgruppen thematisiert wurde. Insbesondere im Feld der Kommunikationskonventionen offenbarten sich große Unterschiede in den Vorgehensweisen ukrainischer und deutscher Organisationen, sodass hier ein großes Lernpotenzial identifiziert werden konnte, an dem auch die TeilnehmerInnen in folgenden Workshops weiter arbeiten möchten.
Der Workshop fand im Rahmen des Projektes „Platform for Analytics and Intercultural Communication“ (PAIC) statt, welches das Institut für Europäische Politik (IEP, Berlin) in Zusammenarbeit mit der International Renaissance Foundation (IRF, Kiew) der Ilko Kucheriv Democratic Initiatives Foundation (DIF, Kiew) und der Denkfabriken-Initiative „think twice UA“ (Kiew) mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes in den Jahren 2017–2018 durchführt.