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Neue Impulse für das CiSEP Netzwerk nach der Online Konferenz 2020

Die diesjährige CiSEP Konferenz unter dem Titel „Shaping It Together: Our Future, Our Community, Our Respon­si­bility“ fand vom 22. bis zum 25. Juni 2020 aufgrund der Entwick­lungen im Zusam­menhang mit COVID-19 virtuell statt. Das groß angelegte Event markierte gleicher­maßen den Abschluss des seit September 2015 laufenden Trainings­pro­grammes für aktive Bürger:innen rund um die Imple­men­tierung des AA/DCFTA in der Ukraine wie die Geburts­stunde eines eigen­stän­digen Netzwerks, das in Zukunft unter dem Namen „Civic Initiative for Sound EU Practice“ weiterhin die EU Integration des Landes forcieren wird.

Das viertägige Programm für die Alumni der Trainings­reihen begann mit einem öffent­lichen Teil, zu dem auch Botschafter:innen, Vertreter:innen ukrai­ni­scher NGOs und Journalist:innen geladen waren. Nach einem von IEP Projektmanager:innen und den ukrai­ni­schen Projekt­partnern gemeinsam gestal­teten Rückblick auf die Anfänge, die Entwicklung und bishe­rigen Erfolge des Projekts, kamen drei CiSEP Fellows zu Wort. Sie nahmen jeweils Bezug auf ihre persön­lichen Erfah­rungen mit zivil­ge­sell­schaft­licher Arbeit in der Ukraine und sprachen über die Heraus­for­de­rungen, aber auch Chancen der EU Integration auf regio­naler Ebene sowie dem eigenen Beitrag zu positiver Verän­derung. Von der lokalen Perspektive ging es über zu einer Podiums­dis­kussion, während der die europäische Sicht auf den Assozi­ie­rungs­prozess der Ukraine zum Ausdruck kam. Anka Feldhusen, deutsche Botschaf­terin in der Kiew, Stefan Schleuning von der EU Delegation für die Ukraine und Marina Nelina vom Government Office for the Coordi­nation of European and Euro-Atlantic Integration of Ukraine ließen das Publikum an ihrer Einschätzung der aktuellen Situation teilhaben und beant­wor­teten dessen Fragen. Der Fokus lag auf dem Umgang des Landes mit der COVID-19 Pandemie und den poten­ti­ellen Auswir­kungen auf den Fortschritt des Assozi­ie­rungs­pro­zesses, dem Stand der Reformen und dem Gewicht der Zivil­ge­sell­schaft bei der Kommu­ni­kation von Erfolgs­ge­schichten. Moderiert wurde die Diskussion von IEP Direk­torin Katrin Böttger.

Der zweite Tag der Konferenz stand ganz im Zeichen der Netzwerk­ent­wicklung. Die Alumni tauschten sich über den aktuellen Stand, die Kompe­tenzen aber vor allem die Zukunft des Netzwerks aus. Nach einer ergeb­nis­reichen Debatte wurden das Statut und die strate­gi­schen Ziele einstimmig angenommen. Zudem wurden die Mitglieder einer vorläu­figen Initia­tiv­gruppe gewählt, die in den kommenden Monaten die ersten Schritte für die erfolg­reiche gemeinsame Umsetzung der bereits sehr konkreten Projekt­ideen einleiten wird. Die „Civic Initiative for Sound EU Practice“ versteht sich fortan als die Stimme der ukrai­ni­schen Zivil­ge­sell­schaft im Zusam­menhang mit der erfolg­reichen Imple­men­tierung des Assozi­ie­rungs- und Freihan­dels­ab­kommens in den Regionen.

Am dritten und vierten Tag konnten die Teilnehmer:innen der Konferenz je nach indivi­du­ellem Interesse zwischen insgesamt 22 teilweise parallel statt­fin­denden Workshops wählen. Thema­tisch bewegten sich die Kurse zwischen EU-Assozi­ierung, Netzwerk- und Projekt­ent­wicklung, dem Ausbau von Kompe­tenzen und Erfah­rungs­aus­tausch. Angeboten wurden Workshops zur Digital­wirt­schaft oder Rechten am geistigen Eigentum in den Ländern der östlichen Partner­schaft, EU Lebens­mit­tel­po­litik und Verbrau­cher­schutz, Umwelt­schutz und der Relevanz von Daten­schutz für zivil­ge­sell­schaft­liche Organi­sa­tionen. Im Bereich der Kompe­tenz­ent­wicklung fanden unter anderem Seminare zu erfolg­reichem Projekt­ma­nagement, Monitoring auf der lokalen Ebene, Awareness raising, Online-Moderation und dem Einsatz von Social Media statt.  Darüber hinaus gab es eine Projekt­werk­statt, einen runden Tisch zum Austausch über die aktuelle politische Lage in der Ukraine und einen Workshop rund um die EU für Jugendliche.

Den Abschluss der Konferenz bildete ein “Project Develo­pment Speedrun“, bei dem die Teilnehmer:innen in kurzer Zeit eine Ausschreibung für ihr eigenes Netzwerk erarbeiten sollten. Heraus kamen viele spannende Ideen! Außerdem wurden die Gewinner des bereits am  zweiten Tag angekün­digten Fotowett­be­werbs gekürt. Aufgabe war es, im Rahmen einer Gruppen­arbeit ein drängendes Problem in der eigenen Region sowie einen möglichen Lösungs­ansatz und eine Zukunfts­vision bildlich auszu­drücken. Während der Schluss­ze­re­monie reflek­tierten die IEP-Projektmanager:innen die ereig­nis­reichen Konfe­renztage, bedankten sich bei allen Beitra­genden und verab­schie­deten das nun eigen­ständige CiSEP Netzwerk mit den besten Wünschen für die Zukunft und eine starke ukrai­nische Zivilgesellschaft!


Die Civic School for Sound EU Practice (CiSEP) ist ein Trainings­pro­gramm für aktive Bürger:innen und Verän­de­rungs­willige aus der Ukraine. CiSEP schafft ein ukrai­ne­weites Netzwerk aus Spezialist:innen zu Fragen des EU-Ukraine-Assozi­ie­rungs­ab­kommens mit dem Ziel, die europäische Integration der Ukraine zu stärken.

Die Veran­staltung erfolgte in Zusam­men­arbeit mit unseren lokalen Partnern Odessa Regional Agency for Recon­s­truction and Develo­pment (Odessa), Polissya Foundation for Inter­na­tional and Regional Studies (Tscher­nihiw), Civil Network Opora (Lviv), und der NGO “Public Chamber of Ukraine“ (Dnipro).

CiSEP wird gefördert vom Auswär­tigen Amt.


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