Der (europäische) Föderalist: Wenn am nächsten Sonntag Europawahl wäre (Juli 2019): Sommerpause nach der Wahl
Es ist der Sommer nach der Europawahl, und während die frisch gewählte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU/EVP) und die europäischen Regierungen dabei sind, an der Zusammensetzung der neuen Europäischen Kommission zu feilen, in Spanien und Belgien die Regierungsbildung nicht vorankommt und Großbritannien unter Boris Johnson (Cons./EKR) Kurs auf einen No-Deal-Brexit nimmt, sind viele europäische Wähler schlicht im Urlaub. Das wiederum bedeutet, dass ein guter Teil der Bevölkerung für Umfrageinstitute nicht zu erreichen ist – nicht der beste Zeitpunkt also, um mithilfe von Meinungsumfragen die politische Stimmung zu erfassen oder gar neue demoskopische Trends zu erfassen.
Entsprechend sollte man auch die Ergebnisse dieser ersten Projektion nach der Europawahl 2019 nicht überbewerten. Wenn die Werte der Parteien in der Projektion vom Ergebnis der Europawahl abweichen, so kann das darauf zurückzuführen sein, dass sich die öffentliche Meinung in den letzten zwei Monaten gewandelt hat. Es kann aber auch schlicht an der Qualität der Umfragen liegen, wobei nicht nur das Sommerloch ein Problem darstellt: Die letzte Projektion vor der Wahl, die im Mai auf dem Blog des (europäischen) Föderalisten erschienen ist, basierte vor allem auf Umfragen, in denen spezifisch nach der Wahlabsicht bei der Europawahl gefragt worden war. Jetzt nach der Europawahl fragen die meisten Umfragen hingegen wieder nach der Wahlabsicht bei nationalen Wahlen – die mit dem Europawahlverhalten inzwischen zwar recht gut, aber eben nicht vollständig übereinstimmt.
Hier lesen Sie den Blogbeitrag des (europäischen) Föderalisten Manuel Müller in voller Länge.